Am 15. Mai 2025 durfte ich beim Kongress „Pflege und Gesundheit in Wolfsburg – Herausforderungen und Perspektiven“ mit Experte aus Politik, Wissenschaft und Praxis diskutieren, wie wir die Zukunft des Gesundheitswesens und der Pflege aktiv gestalten können. Im Mittelpunkt: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und sektorenübergreifende Versorgung – nicht als Schlagworte, sondern als konkrete Werkzeuge für mehr Menschlichkeit, Effizienz und Qualität.
Digitalisierung und KI: Ein Beitrag zu echter Versorgungsgerechtigkeit
Prof. Dr. habil. Martina Hasseler (Ostfalia Hochschule) hat eindrucksvoll dargestellt, wie Digitalisierung und KI in der Pflege, Versorgung und Prävention vor allem dann wirksam werden, wenn sie vulnerable Gruppen direkt erreichen: ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit chronischen Erkrankungen. Dabei stehen nicht nur technische Lösungen im Vordergrund, sondern auch interdisziplinäre und interprofessionelle Versorgungskonzepte, die Pflegende, Ärztinnen, Therapeutinnen und Sozialdienste sinnvoll vernetzen. Digitalisierung muss hier mehr Verbindung schaffen – nicht neue Silos.
Ihre Impulse zur Qualitätsentwicklung und -messung machen deutlich: Nur was messbar ist, kann verbessert werden. KI kann helfen, pflegerische und gesundheitliche Qualität kontinuierlich zu evaluieren – transparenter, fairer und patientenzentrierter.
Ein weiteres zentrales Thema: Internationale Kooperationen und Bildungsprojekte, durch die Wissen, Standards und Innovationen ausgetauscht und gemeinsam weiterentwickelt werden können – ein entscheidender Hebel für die Fachkräftesicherung und die globale Dimension der Pflegebildung.
Versorgungsrealität im Flächenland: Minister Dr. Andreas Philippi denkt weiter
Dr. Andreas Philippi, seit 2023 niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, hat betont, wie wichtig es ist, Versorgungssicherheit auch in ländlichen Regionen zu gewährleisten. Seine Strategie für Niedersachsen setzt auf zwei entscheidende Pfeiler:
- Krankenhausreform mit einer neuen, bedarfsgerechten Finanzierungsstruktur
- Sektorenübergreifende Versorgung, die stationäre, ambulante und digitale Angebote integriert
- Eine moderne Krankenhausreform, die auch ländliche Regionen stärkt
- Sektorenübergreifende Versorgung, in der ambulant, stationär und digital miteinander arbeiten
- Telemedizin und Delegation ärztlicher Aufgaben, um Versorgung flexibler und effizienter zu machen
- Neue Wege in der ärztlichen und pflegerischen Qualifizierung, um Engpässe langfristig zu lösen
Besonders spannend: Seine Offenheit für Telemedizin, Delegation ärztlicher Aufgaben und neue Qualifizierungswege. Das zeigt: Versorgung kann effizienter, wohnortnäher und zukunftsfähiger gestaltet werden – wenn wir mutig und strukturiert an die Umsetzung gehen.
Mein Beitrag: IT und KI, die Pflege und Versorgung konkret verbessern
Als Vertreter der RISE GmbH habe ich Einblicke in konkrete, sofort umsetzbare Digitalisierungsansätze gegeben – mit einem Fokus auf die tägliche Realität in Pflegeeinrichtungen, Gesundheitsämtern und Kliniken:
- Unsere Lösungen schaffen wir durchgängige, rechtssichere digitale Prozesse – von der Pflegebegutachtung über Anrechnungssysteme bis zur revisionssicheren Archivierung.
- Unsere Lösung RISE AIR ermöglicht datenschutzkonforme KI-Anwendungen „Made in Europe“ – ideal für Dokumentenanalyse, Versorgungssteuerung und Qualitätsmanagement.
- Im Rahmen von übergreifenden TI-gestützten Prozessen können wir Einrichtungen miteinander verbinden – ohne Medienbruch, ohne Verzögerung.
Diese Technologien sind nicht abstrakt – sie sind praxisreif, skalierbar und sofort einsetzbar.
Danke für Vertrauen, Unterstützung und Zusammenarbeit
Mein besonderer Dank gilt:
- André Koch, Direktor des Klinikums Wolfsburg, für seine praktischen Impulse und die klare Position zur Rolle digitaler Infrastruktur in der Klinikversorgung.
- Immacolata Glosemeyer, Landtagsabgeordnete für Wolfsburg, für ihre starke Stimme für die Region und ihre klare Haltung zu guter Pflegepolitik.
- Hans-Georg Bachmann der SPD-Fraktion Wolfsburg für die konsequente Unterstützung digitaler Gesundheitsprojekte und innovativer Ideen vor Ort.

Fazit: Gemeinsam für ein menschlich-digitales Gesundheitssystem
Pflege und Gesundheit verdienen eine digitale Infrastruktur, die entlastet statt belastet. Die Diskussionen auf dem Kongress haben gezeigt: Die Bereitschaft ist da. Es liegt an uns – in Politik, Forschung und Wirtschaft – gemeinsam den nächsten Schritt zu gehen.
Ich freue mich, diesen Weg aktiv mitzugestalten – für ein modernes, menschliches und leistungsfähiges Gesundheitssystem in Niedersachsen und darüber hinaus.