Für einen ersten Bedarfscheck zur Planung von IT-Lasten in Rechenzentren ist die nachfolgende Orientierungshilfe aber eine gute Grundlage

Projekt Rechenzentrum – Teil 2

   

siehe Teil 1

Grundlage für die RZ-Planung sind die allgemeinen Umgebungsbedingungen, die Rahmenbedingungen der künftigen RZ-Nutzer sowie die entsprechenden Gesetze, Normen und Richtlinien. Das RZ-Modul wird, bedingt durch technische Normen und bereits feststehende Anforderungen, mit einer Mindestfläche und bestimmten Mindestmaßen (Abständen, Höhen usw.) räumlich engere Vorgaben machen als das Technik-Modul.

Mit Kunden (bzw. Anwender ) abgestimmte Lösung auf Basis von standardisierten Elementen mit kürzerer Umsetzungsphase. Ziel der Planung ist neben der optimalen funktionellen Gestaltung des gesamten RZ- Bereichs eine energieeffiziente, kostengünstige und platzsparende Ausführung mit entspre- chender Skalierbarkeit.

Aufeinander abgestimmte und in der Praxis bewährte Komponenten mit klar definierten Leistungs- und Effizienz-Parametern. Weniger komplexe Planungs- und Umsetzungsprozesse, wenn Standardmodule verwendet werden

Rechenzentrums-Parameter

Lage des Raums

  • Möglichst fensterloser Raum im Inneren des Gebäudes (Sonneneinstrahlung)
  • keine benachbarten Räume mit hoher Temperatur
  • kurze Wege zu Gebäudetechnik (Klima)
  • nicht am tiefsten Punkt des Gebäudes (Gefährdung durch Wasser)
  • Sicherheitsaspekte berücksichtigen
  • Verkehrswege berücksichtigen

Größe des Raums

  • Raumtiefe von 4 m sollte nicht unterschritten werden
  • pro Rack ca. 2,4 m² Platzbedarf (0,7m² Stellfläche, 0,7m² hinter dem Rack, 1m² vor dem Rack) zusätzlich 20% als Rüst- und Arbeitsfläche

Doppelboden

  • Günstig für Leitungsführung (Klimaleitungen, Stromversorgung)
  • Doppelboden (Platten 60×60 cm)
  • Höhe 20 cm,
  • Tragfähigkeit min. 30kN/m² (DIN EN 12825)
  • Ausführung: zellfaserverstärktes Calciumsulfat mit umlaufendem Kantenschutz

Beleuchtung

  • Bereiche sollten getrennt zu schalten sein (Energieeffizienz)

Energieversorgung

Die Energieeffizienz eines Rechenzentrums errechnet sich aus dem Verhältnis des Gesamtenergieverbrauchs zum Energieverbrauch der IT.

  • Netzanbindung (Redundanz)
  • USV (Schwungrad-USV in Kombination mit NEA, Batterie-USV)
  • USV (Dimensionierung und Skalierbarkeit)
  • Netzersatzanlage
  • Blindleistungskompensation
  • Kraft-Wärmekopplung (BHKW)

Klimatisierung

  • Umgebungstemperatur
  • Einhausung (Kaltgang, Warmgang
  • Reihenklimatisierung
  • Rücktürkühlung
  • Freie Kühlung (indirekte freie Kühlung)
  • Adsorptionskühlung (ohne elektr. Kompression, Wasser als Kühlmittel)
  • Absorptionskühlung (chemisches Kühlmittel)

Trassierung

  • Kabelführung zu den Racks
  • Kabelführung in den Racks
  • Trennung von Signal- / Daten- / Strom- und Klimaleitungen

Baulicher Brandschutz

  • Brandabschnitte
  • Brandlasten
  • Brandschottung
  • rauchdichte Brandschutztüren

Technischer Brandschutz

  • Brandmeldeanlage (BMA)
  • Brandmeldezentrale (BMZ)
  • Brandfrühesterkennung
  • Löschanlage

Sicherheit

  • Einbruchhemmende Türen
  • Einbruchmeldeanlage (EMA)
  • Zutrittskontrollsystem (ZKS)
  • Videoüberwachung

Die allgemeinen Umgebungsbedingungen ergeben sich aus dem künftigen Standort des Gebäudes und dem Nutzungskonzept.

Ziel der Rechenzentrumsplanung ist eine möglichst hohe Energieeffizienz zu erreichen.

RZ-Modul Berechnung

Das RZ-Modul beinhaltet eine Einheit des Serverraums mit folgenden Mindestanforderungen

Orientierungshilfe als Grundlage

Eine optimale Anordnung zur Einrichtung einer Kalt-/Warmgangtrennung ist die Kombination zweier RZ-Module zu einem Doppelmodul. RZ-Module können kombiniert werden. Dabei sind die grundlegenden Modulanforderungen einzuhalten. Nachfolgende Abbildungen zeigen weitere Beispiele für die Anordnung der RZ- Module.

Der Raum zwischen zwei Serverschrankreihen soll durch eine Einhausung als Kaltgang ausgeführt werden.

Erweiterung auf Modulebene möglich

Normen, Richtlinien, Planungshilfen

Verwendung von aufeinander abgestimmten Standardtechnologien = geringer Integrationsaufwand

Die folgenden Normen sind für Sicherheitsbereiche/Serverräume und das IT-Umfeld und Rechenzentrum besonders wichtig:

BSI Grundschutzkataloge 100-1bis 4

BSI Hochverfügbarkeitskompendium

BIT – Gestaltung von energieeffizienten Serverräumen

ISO 27001 ISM Information Security Management System

DIN VDE 0100 (Energieversorgung)

DIN EN 62305-4, VDE 0185-305-4:2011-10 (Überspannungsschutz)

EN-1627 / EN-1630 (Einbruchschutz)

DIN VDE 0558 Teile 512, 520, 530 (USV)

DIN EN 15004-1-10 Ortsfeste Brandbekämpfungsanlagen – Löschanlagen mit gasförmigen Löschmitteln

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